Wenn du Nutzpflanzen auf dem Balkon oder im Garten züchten möchtest, kann ein Hochbeet genau das Richtige sein. Du benötigst nicht viel Platz und der Aufbau in Schichten sorgt für eine nährstoffreiche Basis. Auch deine Gartenabfälle kannst du dabei entsorgen.
Inzwischen gibt es viele pfiffige Lösungen, aber einen Komposter als Hochbeet zu nutzen finde ich einfach genial. Er kann in verschiedenen Varianten angelegt werden – Und so funktioniert’s….
Warum ein Komposter als Hochbeet?
Das Hochbeet bietet grundsätzlich eine Reihe von Vorteilen:
- Verrottende Abfälle liefern wertvolle Nährstoffe für die Pflanzen im Hochbeet, zusätzlicher Dünger ist oft nicht notwendig
- Das Hochbeet ermöglicht ein bequemes Arbeiten bei der Bepflanzung, Pflege und Ernte
- Es eignet sich auch dort, wo wenig Platz ist, z.B. auf dem Balkon
Ein Komposter lässt sich super gut “umbauen” oder nutzen, denn viele Komposter sehen bereits recht schick aus, z.B. Holzkomposter, und haben die perfekten Maße sowie Höhe.
Sie sind außerdem oft so konstruiert, dass eine gute Belüftung erfolgt. Das ist wichtig für die Rotte und damit für das schnelle Wachstum der Beetpflanzen.
Ganz nett ist auch der Preis, denn für ein fertiges Hochbeet zahlt man je nach Größe teilweise deutlich mehr als für einen einfachen Komposter.
Ein Hochbeet mit integriertem Komposter – Geht das und was muss ich beachten?
Das Hochbeet ist im Prinzip ein Komposter, da es meist mit kompostierbaren Abfällen befüllt wird. Die Abfälle verrotten und liefern wertvolle Nährstoffe für deine Pflanzen. So gedeihen Kohl, Zucchini etc. einfach perfekt.
Ein Hochbeet mit integriertem Komposter kannst du auch als Schlüssellochgarten anlegen. Da finde ich immer wieder tolle Ideen. In der Mitte des Hochbeets platziert man ein Kompostsilo. Das Hochbeet wird wie gewohnt angelegt. Die Pflanzen werden mit Nährstoffen versorgt, während du den Komposter in der Mitte immer wieder befüllen kannst.
Notwendig ist das jedoch nicht unbedingt. Auch ein herkömmliches Hochbeet oder ein kleines Modell für den Balkon kannst du wie einen Komposter nutzen und zuerst mit Abfällen befüllen, bevor es an die Bepflanzung geht.
Welche Komposter eignen sich als Hochbeet?
Für das Hochbeet eignen sich verschiedene Arten von Kompostern. Einige geeignete Modelle findest zu bestimmt auch im umfangreichen Komposter Test.
Holzkomposter
Für mich ist der Holzkomposter optimal dafür geeignet. Holz ist umweltfreundlich und ermöglicht eine gute Belüftung. Sollen Abfälle kompostiert und gleichzeitig Pflanzen in das Hochbeet gebracht werden, kannst du die Verrottung beschleunigen, indem du den Holzkomposter mit Folie auskleidest.
Da die Höhe des Komposts im Hochbeet absackt, kannst du Bretter oder Bohlen entnehmen und den Komposter an die sich verändernde Füllhöhe anpassen.
Steinkomposter
Für die Verwendung als Hochbeet eignen sich Steinkomposter nur bedingt. Sie sind nicht flexibel was den Standort angeht und ermöglichen nicht immer eine gute Belüftung. Die Steine bieten meist bereits eine Isolierung.
Allerdings kommt es im Steinbeet aufgrund der mangelnden Belüftung gerne zu Fäulnisbildung. Eine Anpassung an die sich verändernde Substrathöhe ist nicht möglich.
Stein hat dafür den Vorteil, dass er witterungsresistent ist und über viele Jahre hält.
Metallkomposter
Als Hochbeet ist ein Metallkomposter gut geeignet. Die Belüftung ist meist gewährleistet. Du kannst das Gitter einfach mit Folie auskleiden.
Metallkomposter werden auch oft im Schlüssellochgarten eingesetzt.
Kunststoffkomposter
Wenn man nach einem Komposter-Hochbeet sucht, findet man meist verschiedene Bausätze, darunter auch aus Kunststoff. Diese sind so konstruiert, dass sie die schnelle Rotte und gleichzeitig eine gute Belüftung ermöglichen (ähnlich wie der Thermokomposter).
Die gleichzeitige Nutzung als Hochbeet ist möglich. Ein Nachteil ist die geringe Größe. Kunststoffkomposter werden oft nur mit einer geringen Breite und Höhe angeboten. Für den Balkon ist das aber optimal.
Dafür sehen Modelle aus Kunststoff oft nicht so schick aus.
Was muss ich bei einem Komposter als Hochbeet beachten?
Bevor du einen Komposter als Hochbeet anlegst, solltest du einige Überlegungen treffen:
Füllvolumen, Größe und Höhe
Damit du dein Hochbeet optimal nutzen kannst, solltest du an das Füllvolumen denken.
Im Internet stehen Hochbeet-Rechner zur Verfügung. Das finde ich super praktisch, denn damit kannst du die geeignete Menge an Füllmaterial ermitteln und zwar bereits für alle Schichten.
Du musst lediglich die Maße deines Wunsch-Hochbeetes angeben und schon erscheint das Ergebnis.
Wie groß du dein Hochbeet anlegst, hängt davon ab, was du anbauen möchtest. Eine Länge von 1,00 m bis 1,50 m sowie eine Breite von 0,50 m bis 0,80 m reicht in vielen Fällen aus.
Die Höhe solltest du abhängig von deiner Körpergröße wählen, sodass du das Hochbeet bequem bearbeiten kannst. Eine Höhe von 1,00 m bis 1,30 m ist sinnvoll.
Isolierung
Eine gute Isolierung ist für das Hochbeet kein Muss aber von Vorteil, damit die Abfälle schneller verrotten. Wärmeliebende Pflanzen fühlen sich außerdem sehr wohl.
Eine Teichfolie ist als Isolierung meist gut geeignet. Einige Materialien wie z.B. Kunststoff halten sie Wärme auch ohne zusätzliche Isolierung gut im Inneren.
Boden
Ganz wichtig für den Boden ist ein Drahtgeflecht, um das Komposter Hochbeet vor Mäusen, Ratten, Wühlmäusen und anderen Schädlingen zu schützen. Feinmaschiger Kaninchendraht ist geeignet. So kann Feuchtigkeit ins Erdreich abfließen und von unten ist für Belüftung gesorgt.
Standort
Um das Sonnenlicht optimal auszunutzen, sollte der Komposter mit den kurzen Seiten in Richtung Osten und Westen ausgerichtet sein. Er bekommt dann genügend Licht aus Richtung Süden. Das hängt aber natürlich auch davon ab, welche Nutzpflanzen du züchtest. Einige Gewächse mögen lieber Schatten.
Wegen unangenehmen Gerüchen musst du in der Regel keine Bedenken haben, weshalb sonst freie Platzwahl herrscht.
Wie kann ich ein Komposter-Hochbeet selber bauen?
Ein Komposter-Hochbeet kannst du auch einfach selber bauen. Das funktioniert im Prinzip ähnlich wie bei einem herkömmlichen Komposter.
Die folgende Anleitung hilft dir vielleicht dabei.
Welche Materialien benötige ich für das Komposter Hochbeet?
Möchtest du ein Komposter Hochbeet selber bauen, ist Holz am besten geeignet. Wie viel du benötigst, hängt von der gewünschten Größe ab. Gut geeignet ist Lärchenholz. Es ist massiv und widerstandsfähig, aber auch nicht zu teuer.
Du brauchst Bretter und Eckpfosten. Zusätzlich benötigst du
- Bodenhülsen für die Eckpfosten
- Teichfolie als Isolierung
- feinmaschigen Kaninchendraht für den Boden
- Schrauben und Nägel
- Holzschutz-Lasur.
Um das Gemüse schon im zeitigen Frühjahr anzubauen, solltest du zusätzlich Glas- oder Plexiglasscheiben verwenden.
Wenn du das Hochbeet auf dem Balkon platzieren möchtest, kannst du den Draht für den Boden weglassen.
So baust du den Komposter im Garten auf
Um das Komposter Hochbeet aufzubauen, kannst du folgendermaßen vorgehen:
- Fläche für das Hochbeet abstecken
- Grasnarbe ausstechen und Grube von einer Tiefe von ca. 20 Zentimeter ausheben
- Eckpfosten mit Bodenhülsen in die Erde rammen und die Bretter daran befestigen
- Komposter an den Seiten mit Folie auskleiden und die Folie mit dem Tacker oder mit Nägeln befestigen. Darauf achten, dass die Folie glatt an den Seiten anliegt.
- Bodengitter aus Kaninchendraht einbringen und an den Rändern mit dem Tacker oder mit Krampennägeln befestigen
- Das Hochbeet jetzt von außen mit Holzschutzlasur streichen
- Anschließend den Boden mit Ästen, Grünschnitt und verrottendem Laub befüllen
- Dann die zu kompostierende Abfälle einfüllen
- Zu guter Letzt kann das Beet bepflanzt werden
Für den Balkon kann man auch ganz einfach ein erhöhtes Beet auf 4 Holz-Pfosten bauen. Das ist nicht so massiv und hat nicht ganz so viel Eigengewicht, auch weil das Fassungsvermögen geringer ist.
Was kostet das Kompost Hochbeet?
Eine pauschale Aussage, was ein Komposter als Hochbeet kostet, ist nur schwer möglich.
Der Preis hängt von einigen Faktoren ab:
- Größe
- verwendetes Material
- fertiger Bausatz oder Eigenleistung
Baust du deinen Komposter als Hochbeet selbst, kannst du – abhängig von der Größe – mit Kosten von 30 bis 200 Euro rechnen.
Wie befülle ich den Komposter richtig?
Bei einem Hochbeet kommt es auf die richtige Befüllung an, auch wenn du einen Komposter verwendest. Du solltest zuerst Äste, Zweige und Grünschnitt einfüllen. Verrottendes Laub ist für den unteren Bereich ebenfalls geeignet.
Anschließend kann man Garten- und Küchenabfälle einfüllen. Das Füllmaterial sollte gleichmäßig verteilt werden. Rasenschnitt darf ebenfalls eingefüllt werden, allerdings in sehr geringen Mengen und nicht zu feucht.
Füllst du mehrere Schichten an kompostierbarem Material ein, kannst du dünne Schichten Hornspäne oder Kalk zwischen die einzelnen Schichten geben. Das soll der Fäulnisbildung vorbeugen.
Anschließend kommt Pflanzenerde oben drauf, damit die Pflanzen nicht direkt mit dem Kompost in Berührung kommen. Ich verwende gerne Bio-Produkte ohne künstliche Zusätze für meine Nutzpflanzen.
Kann man Küchenabfälle ins Hochbeet füllen?
Küchenabfälle kannst du einfüllen, wenn es sich dabei beispielsweise um
- Kartoffelschalen, Gemüseschalen, Obstschalen und andere Abfälle von Obst und Gemüse
- Eierschalen
- Kaffeegrund und Kaffeefilter
- Teebeutel ohne Metallklammer
handelt.
Du solltest keine faulenden Obst- und Gemüseabfälle, möglichst keine Schalen von Bananen oder Zitrusfrüchten und keine gekochten Küchenabfälle wie Essensreste einfüllen.
Grundsätzlich gehören auch kein Fleisch, Fisch, Wurst, Käse und Milchprodukte in das Komposter Hochbeet. Solche Abfälle locken Mäuse und Ratten an.
Mehr dazu kannst du in meinem Artikel nachlesen: Was darf auf den Kompost?
Eignet sich das Kompost Hochbeet für Gartenabfälle?
Du kannst das Kompost Hochbeet auch mit Gartenabfällen befüllen. Geeignet sind Unkräuter, die noch nicht blühen, damit sie sich nicht aussamen können.
Man kann aber Pflanzenteile, Grünschnitt und Laub zu geringen Teilen einfüllen. Zweige und Heckenschnitt solltest du häckseln, damit sie schneller verrotten können. Grundsätzlich solltest du keine kranken Pflanzen und Pflanzenteile einfüllen.
Welche Pflanzen eignen sich für das Komposter Hochbeet?
Für den Komposter als Hochbeet eignen sich Pflanzen, die einen nährstoffreichen Boden bevorzugen. Solche Pflanzen werden als Starkzehrer bezeichnet. Geeignet sind
- Kohlpflanzen
- Porree
- Kürbis
- Zucchini
- Sellerie
- Gurken.
Du solltest darauf achten, dass sich die Pflanzen für eine gute Nachbarschaft in Mischkultur eignen.
Ab dem zweiten Jahr, wenn sich der Nährstoffgehalt verringert hat, kannst du Mittelzehrer pflanzen, die mit weniger Nährstoffen auskommen. Hier eignen sich
- Bohnen
- Spinat
- Rote Bete
- Mangold.
Alternativ kannst du das Beet neu mit frischem Kompost anlegen.
Man kann auch das Hochbeet in verschiedene Bereiche einteilen und dort, wo Mittelzehrer wachsen sollen, eine dickere Schicht Erde aufbringen. Abhängig von der Größe des Hochbeetes würde ich es in nicht mehr als vier Bereiche einteilen.
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