Komposter selber bauen

Komposter selber bauen – 7 Ideen mit Anleitung

Verena
Letzte Aktualisierung:

Komposter gibt es in vielen verschiedenen Varianten und auch in allen Preisklassen. Aber manchmal ist das passende Modell einfach nicht dabei. Auf das Kompostieren musst du trotzdem nicht verzichten.

Mit ein wenig handwerklichem Geschick, kannst du einfach einen Komposter selber bauen. Ob Holz, Metall, Beton oder Kunststoff – alles ist möglich. Ich zeige dir 7 Ideen für Balkon, Garten oder Terrasse.

Komposter selber bauen – kurz und knapp

  • Einen Komposter kannst du in offener und geschlossener Form bauen.
  • Zum Bau eines Komposters eignen sich verschiedene Materialien, u.a. Holz und Metall, aber auch Beton und Euro-Paletten.
  • Beim Bau des Komposters solltest du dir vorher Gedanken über einen geeigneten Standort machen. Je nach Größe lässt sich der Komposter später nicht mehr so einfach umsiedeln.
  • Der Komposter sollte auf jeden Fall über eine gute Belüftung verfügen und eine leichte Entnahme des fertigen Komposts ermöglichen, egal welche Konstruktion du am Ende wählst.
  • Das Handwerken macht nicht nur Spaß, du kannst damit auch ein paar Euro sparen. Denn richtig große Komposter sind als selbstgebaute Variante meist viel günstiger.

Welche Möglichkeiten gibt es, einen Komposter zu bauen?

Möchtest du einen Komposter selber bauen, hast du verschiedene Möglichkeiten:

  • Holz als langlebiges und leicht zu verarbeitendes Material
  • Paletten sind preiswert, schick und modern
  • Beton und Stahl für stabile Modelle, die mit wenig Pflege auskommen
  • Metallkomposter sind einfach aufgebaut und robust
  • Wurmkomposter aus Holz für Innenräume, Balkon und Terrasse
  • Thermokomposter aus Kunststoff
  • Balkonkomposter als Bokashi Eimer mit wenig Platzbedarf

Komposter selber bauen – Darauf solltest du achten

Den Bau deines Komposters solltest du gut planen. Es gibt nämlich verschiedene Möglichkeiten, alle haben Vor- und Nachteile. Der Kostenfaktor spielt ebenso eine Rolle wie Standort und verfügbarer Platz in deinem Garten.

An diesem Standort solltest du den Komposter bauen

Möchtest du einen Komposter selber bauen, solltest du einen geeigneten Standort denken. Der Komposter sollte auf keinen Fall in der prallen Sonne stehen, da er bei großer Hitze schnell austrocknen kann. Ist der Standort zu schattig, verzögert das den Verrottungsprozess, da es zu kühl ist.

Ein halbschattiges Plätzchen ist der ideale Standort für den Komposter.

Gerade dann, wenn du einen offenen Komposter selber bauen möchtest, sollte der Standort windgeschützt sein. So werden die Abfälle nicht so schnell aus dem Komposter geweht. Du kannst deinen Komposter natürlich auch mit einem Schutz ausstatten.

Aber Vorsicht: Nicht alle Abdeckungen sind geeignet. Hier geht’s zum ausführichen Artikel: Kompost abdecken

Konstruktion des selbstgebauten Komposters

Bevor du an den Bau deines Komposters gehst, musst du einige Überlegungen treffen:

  • Die Konstruktion kann offen oder geschlossen sein. Ein geschlossener Komposter besteht meist aus Kunststoff und wird oft als Schnell- oder Thermokomposter bezeichnet. Auch sowas kann man selbst bauen.
  • Damit die Abfälle nicht schimmeln, ist eine gute Belüftung wichtig. Bitte das Modell nicht luftdicht verschließen. Angst vor Gerüchen musst du bei richtiger Anwendung nicht haben. Das hängt insbesondere mit den kompostierten Abfällen zusammen. Da kann man nämlich einiges falsch machen. Hier geht’s zur ausführlichen Kompost Liste.
  • Der fertige Kompost darf nicht herausfallen, doch muss eine leichte Entnahme der Komposterde möglich sein.
  • Eine stabile Konstruktion ist für die sichere Standfestigkeit wichtig. Wenn du einen großen Garten hast mit viel Rasen und Bio-Abfall, muss der Komposter schon einiges aushalten. Außerdem steht der Komposter ja auch bei Wind und Wetter im Freien.
  • Der Standort sollte windgeschützt sein. Gut geeignet ist ein Platz zwischen Hecken oder Sträuchern. Diese verhindern oft auch direkte Sonneneinstrahlung.
  • Eine gute Isolierung verhindert das Austrocknen und sorgt für eine schnelle Verrottung. Beim offenen Komposter ist das nicht zwingend nötig.
  • Eine Abdeckung ist sinnvoll, damit nicht so viel Nässe in den Kompost gelangt. Auch das ist kein Muss beim offenen Komposthaufen. Sie kann aber die Rotte voranbringen.

Kosten des selbst gebauten Komposters

Die Kosten spielen natürlich eine große Rolle, hängen aber insbesondere vom Material ab.

Am günstigsten ist ein offener Komposter, den du aus Euro-Paletten bauen kannst. Solche Paletten sind günstig und können auf Nachfrage manchmal auch umsonst aus dem Supermarkt mitgenommen werden. Im Baumarkt kostet eine Palette oft zwischen 10 und 15 Euro. Auch einfache Holzlatten sind günstig.

Es gibt außerdem kreative Komposter aus großen Ästen und Zweigen. Die findest du wahrscheinlich „umsonst“ im Wald um die Ecke.

Selbstgebauter Komposter aus Ästen
Schöner selbst gebauter Komposter aus Ästen.

Eine preiswerte Alternative ist der offene Komposter aus Metall.

Die teuerste Variante ist wahrscheinlich ein Komposter aus Fertigbeton, da du ziemlich viel Beton brauchst. Dafür hält das massive Modell auch besonders lange.

Einige Preise für fertige Modelle findest du zum Vergleich in meinem Komposter Test.

So lange hält der selbstgebaute Komposter

Auch das hängt vom Material und der Bauweise des Komposters ab. Außerdem spielt die Pflege eine wichtige Rolle.

Holz beispielsweise muss regelmäßig behandelt werden, sonst verfärbt es und rottet gegebenenfalls gleich mit.

Den fertigen Komposter solltest du mit einer Holzschutzlasur behandeln. So ist er robust gegen die Stoffe, die beim Verrotten der Abfälle entstehen. Auch Obstsäuren, die in den Abfällen enthalten sind, können dann dem Holz nichts anhaben. Die Behandlung mit der Lasur sollte mindestens alle zwei Jahre erfolgen.

Die Lasur schützt vor Witterungseinflüssen und vor dem Befall mit Ungeziefer wie Holzwürmern.

Besonders langlebig ist ein offener Komposter aus Beton, da Beton ein robustes und nahezu unverwüstliches Material ist. Auch Metall ist langlebig und robust, solange es sich um ein rostfreies Material handelt.

Du solltest lediglich Moos oder Schmutz, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, für eine bessere Optik von Zeit zu Zeit entfernen.

Komposter aus Holz selber bauen – so geht’s

Selbstgebauter Komposter
Selbstgebauter Holzkomposter aus Rinde

Material für den Holzkomposter:

  • 4 angespitzte Holzpfosten, ca. 1,50 Meter lang
  • Holzbretter, ca. 1,50 Meter lang
  • 4 Holzleisten
  • Drahtklammern oder Metallkrampen
  • Hasendraht
  • Wasserwaage
  • Holzsäge
  • Hammer
  • Tacker
  • Zollstock

Um einen Holzkomposter selbst zu bauen, kannst du folgendermaßen vorgehen:

  • Standort auswählen und Fläche von ca. 1,50 x 1,50 Metern abstecken.
  • Holzpfosten in den Ecken etwa 50 Zentimeter tief in die Erde einschlagen und mit der Wasserwaage auf eine gleichmäßige Höhe prüfen.
  • Holzbretter auf Länge zuschneiden und von außen im hinteren Bereich und an den Seiten an die Holzpfosten anbringen.
  • Holzleisten auf Höhe der Holzpfosten absägen und senkrecht an die vorderen Pfosten nageln, sodass links und rechts eine senkrechte Schiene entsteht. Die Bretter für den vorderen Bereich werden durch diese Schienen geschoben. Hier kommt es auf den richtigen Abstand der Leisten zu den Pfosten mindestens in der Dicke eines Brettes an.
  • Boden des Komposters mit Hasendraht auskleiden und diesen an den Seiten nach oben ziehen. Mit dem Tacker an den unteren Brettern befestigen.
  • Bretter im vorderen Bereich zwischen die Leisten schieben. Diese Bretter kannst du entfernen, um den fertigen Kompost zu entnehmen.

Der Komposter ist nun zum Befüllen fertig. Die Materialkosten belaufen sich auf ca. 40 Euro.

Die Vorteile des Holzkomposters

  • geringe Materialkosten
  • lange Haltbarkeit
  • einfache Bauweise

Der Holzkomposter hat auch Nachteile:

  • da es sich um einen offenen Komposter handelt, dauert der Verrottungsprozess länger
  • Holz muss gepflegt werden, damit es nicht fault

Komposter selber bauen aus Paletten

Selbstgebauter Komposter aus Paletten
Selbstgebauter Komposter aus Paletten, hier noch mit Untergestell.

Dieses Material brauchst du

  • mindestens vier Paletten
  • vier angespitzte Holzpfosten
  • zusätzlich vier Holzleisten
  • Drahtklammern oder Metallkrampen
  • Hasendraht
  • Hammer
  • Wasserwaage
  • Säge
  • Tacker

Die Bauanleitung für den Komposter aus Paletten ähnelt grundsätzlich der Bauweise aus Holz. Du kannst wie folgt vorgehen:

  • Bei den Paletten das Untergestell am besten abmontieren, das stört meist später nur.
  • Standort wählen und Grundfläche abstecken.
  • Holzpfosten in die Ecken einschlagen.
  • Paletten-Bretter von außen an die Holzpfosten nageln. Das ist nur hinten und an den Seiten erforderlich.
  • Im vorderen Bereich nagelst du Holzleisten im entsprechenden Abstand an die Pfosten, sodass du das letzte Brett hindurchschieben kannst. So entsteht eine praktische Schiebetür.
  • Boden mit Kükendraht auskleiden und den Kükendraht nach oben ziehen. An den unteren Brettern befestigen.
  • Nun steckst du vorn die letzte Palette zwischen die Leisten, um den vorderen Bereich zu schließen.

Du musst mit Kosten von ca. 20 Euro rechnen ohne Paletten. Falls du für die Paletten zahlen musst, kommen nochmal ca. 40 € dazu.

Die Vor- und Nachteile bei einem Komposter aus Paletten sind ähnlich wie bei einem Holzkomposter.

Das sind die Vorteile:

  • preiswerte Lösung
  • lässt sich leicht aufbauen
  • stabiler Komposter
  • fügt sich optisch gut in die meisten Gärten ein

Nachteile des Komposters aus Paletten

  • aufgrund der offenen Bauweise dauert der Verrottungsprozess länger
  • benötigt Pflege, damit das Holz nicht fault

Noch kostengünstiger wird das Ganze mit Einweg-Paletten. Die sind allerdings deutlich kleiner und instabiler.

Komposter selber bauen aus Beton und Stahl

Komposter aus Beton
Beim Komposter aus Beton oder Steinen fehlt oft die ausreichende Belüftung.

Das brauchst du an Material:

  • Bretter und Leisten für die Schalung
  • Sand und Kies für das Fundament
  • Tür aus Stahl
  • Schloss und Scharniere
  • Fertigbeton
  • Wasserwaage
  • Maurerkiste und Schaufel, um den Beton zu mischen
  • Spaten zum Aushub des Fundaments
  • Betonbohrer

Um einen Komposter aus Beton zu bauen, benötigst du ein Fundament. Zusätzlich musst du eine Schalung aus Brettern bauen. Du kannst folgendermaßen vorgehen:

  • Fläche für den Komposter abstecken und Fundament mindestens 20 Zentimeter tief ausheben. Das Fundament sollte mindestens eine Wandstärke von 15 Zentimetern haben.
  • Graben für Fundament am Boden mit Kies-Sand-Gemisch füllen und gut verdichten.
  • Schalung für den Beton bauen und dafür Platten aus Brettern bauen. Du musst einen inneren und einen äußeren Rahmen bauen. Die Schalung sollte etwa 60 bis 80 Zentimeter hoch sein. Der Abstand der beiden Rahmen zueinander sollte 10 Zentimeter betragen.
  • Fertigbeton mischen und Fundament ausgießen.
  • Schalung auf das ausgehärtete Fundament setzen.
  • Fertigbeton mischen und die Schalung damit ausgießen.
  • Beton aushärten lassen und mit dem Betonbohrer Löcher für eine Belüftung hineinbohren.
  • Du kannst auch eine Tür aus Stahl verwenden. Dann sollte die Wand etwas höher sein. Du musst Scharniere und ein Schloss für die Tür einbringen. Den Boden kannst du mit Hasendraht auslegen.

Die Kosten belaufen sich abhängig von der Größe des Komposters auf ca. 100 Euro.

Der große Vorteil des Betonkomposters ist die Langlebigkeit und Stabilität. Die aufwändige Pflege entfällt..

Er hat aber auch Nachteile:

  • hohe Kosten und Aufwand für den Bau
  • keine optimale Belüftung
  • lange Verrottungsdauer
  • nicht flexibel: Einmal aufgebaut kannst du den Standort nicht mehr so einfach ändern

Komposter selber bauen aus Draht oder Metall

Drahtkomposter mit Thermokomposter
Ein fertiger Thermokomposter und selbst gebauter Komposter aus Draht im Vergleich.

Für einen Komposter aus Draht oder Metall brauchst du

  • 4 angespitzte Holzpfosten oder Metallrohre
  • eventuell etwas Fertigbeton für die Rohre
  • Maschendraht oder vier Metallgitter (nicht rostend)
  • Befestigungsmaterial
  • Hasendraht
  • eventuell eine Tür, Scharniere und Schloss

Einen Metallkomposter selbst bauen kannst du folgendermaßen:

  • Fläche für den Komposter abstecken
  • Holzpfosten oder Metallpfähle in die Ecken etwa 20 Zentimeter tief ins Erdreich einbringen. Das sorgt für eine bessere Stabilität, als wenn du einfach nur die Gitter bzw. den Draht miteinander verbindest.
  • Maschendraht um die Holzpfosten oder Rohre ziehen und an den Rohren befestigen. Im vorderen Bereich kannst du eine Tür einbringen, die du an Rohren mit Scharnieren befestigst.
  • Boden mit Hasendraht auslegen.

Alternativ kannst du statt Maschendraht auch Metallgitter verwenden, die du an den Metallrohren oder Holzpfosten fixierst. Achte nur darauf, dass es sich um feuerverzinktes Material oder Edelstahl handelt, sonst rostet der Komposter schnell.

Die Materialkosten belaufen sich auf ca. 40 Euro.

Vorteile des Metallkomposters

  • schnell aufgebaut
  • ziemlich preiswert
  • kommt ohne Pflege aus
  • gute Belüftung gewährleistet

Nachteile

  • Maschendraht ist oft nicht stabil genug, ich würde Metallgitter bevorzugen
  • Verrottungsprozess dauert lange durch die offene Kompostierung

Mein Tipp: Komposter aus Metall kann man auch bereits relativ preiswert fertig kaufen (ab ca. 50 €). Das erspart den mühsamen Aufbau.

Wurmkomposter selber bauen – so funktioniert’s

Selbstgebauter Wurmkomposter
Für den selbst gebauten Wurmkomposter eignet sich eine Kiste aus Holz.

Um eine Wurmkiste zu bauen, benötigst du

  • fertige Holzkiste oder Bretter, Kanthölzer und Nägel: Das Material sollte frei von Schadstoffen sein
  • Deckel aus Holz, passend zur Kiste
  • Scharniere, Schrauben und Muttern
  • Verschluss
  • Kaninchendraht
  • Kompostwürmer

Und so geht’s:

  • Du brauchst eine fertige Kiste aus Holz oder Bretter und Kanthölzer, um eine Kiste zu bauen. Bitte nur unbehandeltes Material verwenden. Die Kiste sollte über mindestens 2 Kammern verfügen, d.h. es muss eine durchlöcherte Trennwand in der Mitte befestigt werden. Dazu kannst du auch Kaninchendraht verwenden.
  • Zusätzlich benötigst du einen Deckel und einen Verschluss.
  • Mit Scharnieren befestigst du den Deckel an der Kiste.
  • Nun baust du einen Verschluss an.
  • Achte darauf, dass die Würmer und Abfälle mit Sauerstoff versorgt werden. Du solltest also an einigen Stellen Luftlöcher einplanen. Das ist auch besonders wichtig, wenn du alternativ einen fertigen Wurmkomposter kaufen möchtest.

Deine selbstgebaute Wurmfarm sollte nicht mehr als 40-50 € kosten, je nach Größe der Kiste.

Vorteile der Wurmkiste

  • wer kann schon behaupten, einen Wurm als Haustier zu halten?
  • keine Geruchsbelästigung
  • für Innenräume und Balkon geeignet

Nachteile:

  • nur geringes Fassungsvermögen
  • Kompostwürmer sind anspruchsvoll, bei falscher Pflege büchsen sie gern aus

Thermokomposter selber bauen – das solltest du beachten

Selbstgebauter Thermokomposter
Einen Thermokomposter kannst du aus einer alten Regentonne oder Mülltonne selber bauen..

Für den Bau eines Thermokomposters brauchst du

  • großes Fass aus Kunststoff, Fassungsvermögen mindestens 75 Liter, mit Deckel
  • Maschendraht, Maschengröße ca. 1 Zentimeter
  • Scharniere
  • Verschluss, beispielsweise Schlossriegel
  • Gewindeschrauben und Muttern, die zur Wandstärke des Fasses passen.
  • Weiterhin benötigst du eine Bohrmaschine oder einen Akkuschrauber mit Bohrer, Durchmesser ca. 0,5 Zentimeter, sowie einen Schraubeinsatz für den Akkuschrauber, der zu den Gewindeschrauben passt. Zusätzlich wird eine Stichsäge gebraucht.
  • ggf. schwarze Folie als zusätzliche Isolierung (optional)

Der Thermokomposter wird auch als Schnellkomposter bezeichnet. Dieser geschlossene Komposter arbeitet bei hohen Temperaturen. Schnell kann sich im Inneren eine große Hitze entwickeln. Die Kompostierung erfolgt bei dieser Variante deutlich zügiger als bei einem offenen Komposter. Trotzdem ist auch hier eine gute Belüftung erforderlich.

Möchtest du den Komposter selber bauen, gehst du folgendermaßen vor:

  • In den Boden und in die Wand des Fasses viele Löcher zur Belüftung bohren. In den Deckel zwei Luftlöcher bohren.
  • Boden des Fasses mit Maschendraht auslegen und die Seiten umlegen, sodass sie etwa 20 Zentimeter senkrecht an den Fasswänden anliegen.
  • Über dem Boden des Fasses eine große Klappe anzeichnen, die zur Entnahme des fertigen Komposts dient.
  • Lage von Scharnieren, Verschluss und Schrauben der Klappe anzeichnen.
  • Dann eine Klappe aussägen.
  • Ränder der Klappe und der Öffnung entgraten, um Verletzungen zu vermeiden. Auch am Kunststoff können scharfkantige Ecken entstehen.
  • Löcher an den angezeichneten Stellen zum Befestigen von Scharnieren und Verschluss bohren.
  • Scharniere und Verschluss mit Gewindeschrauben und Muttern anbringen.
  • Fass mit dem Deckel verschließen.

Dein Thermokomposter ist nun einsatzbereit und kann befüllt werden. Du kannst das Fass noch zusätzlich mit Vlies oder Folie isolieren, doch beides muss für eine gute Belüftung ebenfalls durchlöchert werden.

Eine alte Regentonne oder große Mülltonne eignet sich als Material für den Schnellkomposter am besten. Der Bau eines Thermokomposters ist dann sogar ziemlich simpel, das Material ist im Baumarkt oder online erhältlich. Vielleicht steht auch noch ein altes Fass zufällig im Keller.

Mit einer schwarzen Folie, die du um das Fass anbringst, hast du eine zusätzliche Isolierung.

Die Kosten für das Material belaufen sich abhängig von der Größe des Fasses auf 50 bis 100 Euro, ein Schnäppchen im Vergleich zu vielen fertigen Modellen.

Vorteile:

  • günstiger als fertige Thermokomposter
  • relativ einfach aufgebaut
  • besonders schnelle Kompostierung durch hohe Temperaturen

Nachteile

  • die Optik ist Geschmacksache
  • eine ausreichende Belüftung ist meist schwieriger als beim offenen Komposter

Komposter für den Balkon selber bauen – So funktioniert’s

Bokashi Eimer mit Abfall
Auch für den Balkon kannst du einen Komposter selber bauen. Gut geeignet ist ein Bokashi Eimer.

Du brauchst folgende Materialien:

  • Eimer mit Deckel
  • Siebeinsatz
  • Hahn zur Entnahme des Düngers (aus dem Baumarkt)
  • Bohrer
  • Zusätzlich brauchst du Effektive Mikroorganismen (am besten im Internet erhältlich)

Für den Balkon ist der Bokashi Eimer super geeignet. Du stellst damit ein Bokashi Ferment und zusätzlich flüssigen “Dünger” her. Dazu ist eine Mischung aus Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien und Hefen, die als effektive Mikroorganismen bezeichnet werden, erforderlich. Der Dünger ist nach etwa zwei Wochen fertig.

Der Vorteil: Sogar Essensreste dürfen im Bokashi Eimer entsorgt werden und wegen der praktischen Maße ist das Modell für fast jedem Balkon geeignet.

So baust du einen Bokashi Eimer:

  • Um einen Bokashi-Eimer selbst herzustellen, schneidest du etwa 5 Zentimeter über dem Boden des Eimers ein Loch aus und setzt den Hahn ein.
  • Nun kannst du den passenden Siebeinsatz befestigen (oberhalb des Hahns).
  • Den Eimer befüllst du nun mit Abfällen und gibst die effektiven Mikroorganismen darauf.
  • Zuletzt kommt der Deckel drauf.

Luftlöcher sind hier nicht erforderlich und sogar unerwünscht. Es handelt sich nämlich nicht wirklich um eine Kompostierung, sondern um eine Fermentierung. In diesem Fall erfolgt die Gärung „anaerob“, also ohne Sauerstoff. Bitte den Deckel während der Fermentierung möglichst geschlossen lassen.

Ein Bokashi Eimer ist schnell gebaut. Du brauchst lediglich einen Eimer aus Kunststoff mit einem Hahn und einem Sieb. Es ist jedoch sinnvoll, einen fertigen Eimer zu kaufen (gibt es für wenige Euro im Baumarkt). Sonst kann es kompliziert werden, da die zusammengesetzten Teile eventuell nicht 100 % luftdicht sind.

Die Materialkosten liegen etwa bei rund 30 Euro. Zum Vergleich: Ein fertiges Bokashi-Set gibt es online ab 50-60 €.

Vorteile des Bokashi-Eimers:

  • klein und handlich, auch für Küche, Keller und Balkon geeignet
  • einfach aufgebaut
  • günstige Materialien

Nachteile:

  • begrenztes Fassungsvermögen, eher für Küchenabfälle geeignet

Natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten, Kompost auf dem Balkon anzulegen, z.B. ein kleiner Trommelkomposter. Dieses Modell würde ich mir tatsächlich eher kaufen, die Konstruktion ist doch sehr speziell. Hier müsste nämlich noch ein passendes Untergestell gebaut werden mit einer drehbaren Kunststoff-Trommel.

Wie kann ich einen 3-Kammer-Komposter bauen?

Komposter mit 3 Kammern aus Holz
Auch einen 3-Kammer-Komposter kannst du aus Holz oder Metall selber bauen.

Ein 3-Kammer-Komposter besteht meist aus Holz oder Metall und verfügt – wie der Name schon andeutet – über 3 meist nebeneinander angeordnete Kammern. Diese Komposter haben ein extrem großes Fassungsvermögen und eignen sich am besten für den XXL-Garten. Denn es wird nicht nur viel Fläche benötigt, es müssen natürlich auch viele Abfälle hinein.

Wer ordentlich Rasenfläche hat, außerdem noch Sträucher, Hecken und Bäume, die regelmäßig zurückgeschnitten werden, für den ist ein Komposter mit 3 Kammern absolut interessant.

Ist in einer Kammer die Verrottung schon fast abgeschlossen, können in einer anderen Kammer Abfälle gesammelt werden. In einer dritten Kammer ist der Kompost bereits fertig. Das erleichtert das Umsetzen und die Entnahme.

Einen Drei-Kammer-Komposter kannst du als offenen Komposter bauen, indem du drei Komposter aus Draht oder Holz nebeneinander anordnest.

Aber Vorsicht: Die Materialkosten für 3 große Komposter werden schnell unterschätzt. Es kann sinnvoller sein, einen fertigen 3-Kammer-Komposter zu kaufen, z.B. aus Metall ab 120-150 €.

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Verena
Ich liebe Pflanzen und den Gedanken, auf meinem kleinen Stadtbalkon immer etwas Frisches zu haben.
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