Bei Palmen denke ich gleich an Sommer, Sonne und Strand. Zum Glück gibt es Zimmerpalmen. Damit kommt im heimischen Wohnzimmer direkt Urlaubsstimmung auf.
Doch was, wenn es in den eigenen 4 Wänden eher düster ist? Verträgt eine Palme Schatten und welche Palme ist bei wenig Licht geeignet?
Kann eine Palme im Schatten stehen?
Da kann ich dich schon mal beruhigen. Denn obwohl wir Palmen meist mit dem sonnigen Süden verbinden, gibt es auch Zimmerpalmen, die im Schatten stehen können.
Einige Arten brauchen nicht so viel Licht, zumindest keine direkte Sonnenstrahlung. Einen hellen Platz würden trotzdem viele Palmen bevorzugen, wenn sie die Wahl hätten. Das wirkt sich positiv auf das Wachstum aus. Sie wachsen schneller und gleichmäßiger. Fühlt sich die Pflanze an ihrem Standort pudelwohl, ist sie auch weniger anfällig für Krankheiten.
Viele Gewächse sind aber sehr robust und tolerieren auch dunklere Standorte.
Diese Palmen eignen sich bei wenig Licht
So manche Zimmerpalme kann auch bei wenig Licht gesund aussehen und den düsteren Raum verschönern.
Mein Tipp: Palmen freuen sich grundsätzlich über helle Plätze, auch wenn sie dunklere Orte dulden. Falls du also die Möglichkeit hast, biete gerne den genügsamen Pflanzen einen hellen Platz ohne direktes Sonnenlicht an.
Zimmerpalmen Schatten bis Halbschatten
Kentiapalme (Howea forsteriana)
Die Kentiapalme ist bei wenig Licht ideal. Sie gilt als sehr robust und anpassungsfähig, deshalb gehört sie zu meinen Favoriten.
Optimal wäre ein Standort im Halbschatten. Aber auch ein lichtarmer Platz sollte ihr nichts ausmachen.
Die Kentiapalme stammt aus Australien und soll besonders pflegeleicht sein.
Bergpalme (Chamaedorea)
Die kleine Bergpalme hat es in sich: Sie ist pflegeleicht und ein wenig Schatten kann ihr nichts anhaben. Dennoch sorgt sie für ein schönes Ambiente.
In der Natur wächst die Bergpalme entweder im Bergland oder im schattigen Unterholz der Wälder. Eine super Zimmerpalme bei wenig Licht.
Schusterpalme oder Metzgerpalme (Aspidistra)
Von all den in dieser Liste genannten Palmen eignet sich die Schusterpalme wahrscheinlich am besten für den Schatten. Manchmal wird sie auch als Metzgerpalme/Fleischerpalme bezeichnet, weil man sie früher gern dort zur Dekoration einsetzte.
Sie verträgt wenig Licht, niedrige Temperaturen und Zugluft. Mit dieser Palme kann man eigentlich nichts falsch machen. Sie schmückt auch Gärten oder Blumenkübel auf der Terrasse.
Yucca Palme / Palmlilie (Yucca)
Auch wenn die Yucca Palme eigentlich keine richtige Palme ist, darf sie hier nicht fehlen. Die Pflanze gehört zur Familie der Spargelgewächse.
Sie gehört zu den beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Die Yucca kann gut im Halbschatten stehen und nicht ganz lichtarm. Ein vorübergehend dunklerer Standort wird ihr aber nicht schaden.
Sie verträgt allerdings die Sonne ebenfalls ganz gut.
Erhält die Yucca zu wenig Licht, wächst sie nicht mehr und ist anfälliger für Krankheiten.
Bambuspalme / Steckenpalme / Zwergpalme (Raphia)
Auch wenn man sie Zwergpalme nennt, bei ausreichend Licht kann sie bis zu 2 m hoch werden.
Stellst du sie recht dunkel, wird sie aber super langsam wachsen.
Die Bambuspalme bevorzugt eher den Halbschatten ohne direkte Sonne.
Zimmerpalme Halbschatten (oder mit indirektem Sonnenlicht)
Fischschwanzpalme (Caryota)
Die Fischschwanzpalme braucht keine direkte Sonne, aber relativ viel Licht. Die Blätter der hübschen Pflanze erinnern an Fischflossen und sind sehr dekorativ.
Goldfruchtpalme oder Areca-Palme (Dypsis lutescens)
Die Goldfruchtpalme gehört zu meinen Lieblings-Zimmerpflanzen. Die großen Palmwedel zaubern in jedem tristen Raum ein südliches Ambiente. Sie gilt als pflegeleicht und eignet sich für Anfänger.
Halbschattig und hell sollte ihr Plätzchen sein. Steht die Areca bei wenig Licht, verfärben sich die Blätter.
Dattelpalme (Phönix)
Auch die Dattelpalme ist als Zimmerpflanze beliebt. Sie darf auch schon mal etwas Sonne abbekommen, aber bitte nicht zu viel. Falls du die Dattelpalme im Sommer ins Freie stellst, gewöhne sie bitte langsam an direkte Strahlung.
Im Halbschatten gedeiht sie ebenso recht gut.
Rundblättrige Schirmpalme (Livistona rotundifolia)
Die rundblättrige Schirmpalme ist in den tropischen Regenwäldern beheimatet. Ein halbschattiger, heller Standort ist ideal. Außerdem bevorzugt sie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die fächerartigen Blätter wirken beeindruckend und verschönern deine 4 Wände ganz bestimmt.
Wie viel Licht braucht eine Palme?
Das kann man pauschal nicht sagen, denn bei den Palmen gibt es große Unterschiede. Der Lichtbedarf richtet sich vor allem nach der Herkunft einer Pflanze. Es kommt darauf an, welches Licht sie in ihrem natürlichen Lebensraum gewöhnt ist.
Einige Palmen, die im Schatten großer Bäume wachsen, sind deshalb keine Sonnenanbeter und gedeihen recht gut bei weniger Licht.
Aber Vorsicht: Bei den Lichtverhältnissen in der eigenen Wohnung kann man sich schnell verschätzen. Viele Plätze, die wir als hell empfinden, sind den Pflanzen zu dunkel.
Mehr Sicherheit gibt dir vielleicht ein Luxmeter. Mit diesem kannst du die Beleuchtungsstärke in lux an einem bestimmten Platz messen.
Schattenliebende Pflanzen reichen 500 bis 1000 lux, Sonnenanbeter dagegen darfst du bei 3000 lux platzieren.
An meinem Nordfenster erreiche ich etwa 2000 lux (im Winter, direkt am Fenster). Einige Meter weiter entfernt sind es nur noch 100 bis 200 lux. Das ist für die meisten Pflanzen, auch für Palmen, einfach zu wenig.
Robuste Arten wie Schuster, Berg- oder Kentiapalme reichen ca. 1000 bis 2000 lux, um zu gedeihen. Dattel- oder Schirmpalmen sollten eher bei 2000 bis 3000 lux stehen.
Das ist vielleicht interessant: Wieviel lux brauchen Pflanzen?
Welche Palme für dunkle Räume?
Richtig dunkel würde ich keine Pflanze platzieren. Bei zu wenig Licht, können sie keine Photosynthese mehr betreiben. Irgendwann gehen sie ein.
Palmen mit hoher Schattentoleranz wie die Berg- oder Schusterpalme kannst du aber in lichtärmere Ecken stellen. Auch die Kentiapalme ist besonders genügsam.
Für sehr dunkle Räume gibt es tolle Alternativen wie Trockenblumen, schöne Kunstblumen oder auch dekorative Wandkunst.
Mein Tipp: Eine Pflanzenlampe für Palmen. Sie imitiert das Tageslicht und ermöglicht eine beliebige Standortwahl. Nur ein Stromanschluss sollte vorhanden sein.
Welche Palme für den Halbschatten?
An einem halbschattigen Standort ist es eher hell. Direkte Sonne findet man dort selten und wenn, dann nur wenige Stunden am Tag (z.B. an einem Ost- oder Westfenster).
Alle hier genannten Palmen kannst du an einem halbschattigen Plätzchen unterbringen. Einige Arten tolerieren sogar Schattenplätze.
Optimaler Standort für die Palme in der Wohnung
Die meisten Palmen bevorzugen halbschattige, helle Standorte ohne direkte Sonne.
Das Ost- oder Westfenster ist ideal. Du kannst die meisten Palmen sogar am Nordfenster platzieren. Je nach Größe des Fensters fällt dort noch genügend Licht hinein.
Etwas aufpassen solltest du beim sonnigen Südfenster, besonders zur Mittagszeit. Empfindliche Pflanzen können schnell verbrennen.
Manche Palmen benötigen nicht ganz so viel Licht (vor allem die Schuster- oder die Bergpalme). Diese Arten dürfen dann auch etwas weiter vom Fenster entfernt stehen.
Zimmerpflanzen bei wenig Licht
Du bist auf der Suche nach einer hübschen Zimmerpflanze bei wenig Licht?
Da gibt es viele Möglichkeiten: Die Calathea ist als Blattschmuckpflanze besonders beliebt. Sie ist ein richtiger Blickfang und bevorzugt schattige Ecken.
Auch einige Sukkulenten eignen sich, z.B. der Bogenhanf oder die Glücksfeder.
Wenn es die XXL-Variante sein soll, dann schau doch mal hier: Große Zimmerpflanzen die wenig Licht brauchen. Der Farn kann ganz schön groß werden und hat keine Probleme mit dunkleren Plätzen. Genau wie der Drachenbaum – Eine tolle Alternative zur Zimmerpalme.
Häufige Fragen zu Palmen bei wenig Licht
Welche Palmen können im Schatten stehen?
Richtig schattig kannst du die Schusterpalme stellen. Auch Kentiapalme, Bergpalme, Bambuspalme und Yuccapalme vertragen lichtärmere Standorte.
Wie pflegt man eine Palme?
Das kommt in erster Linie auf die Palmenart an.
Grundsätzlich gilt aber: Im Sommer und bei viel Licht solltest du öfter zur Gießkanne greifen. Steht deine Palme recht dunkel, braucht sie nicht so viel Wasser oder Dünger.
Vermeide Staunässe und verwende zum Gießen am besten zimmerwarmes Regenwasser, alternativ entkalktes Leitungswasser.
Manche Palmen mögen einen durchgehend leicht feuchten Boden, andere vertragen auch mal Trockenheit.
Viele Palmen bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Du kannst z.B. regelmäßig einen Pflanzensprüher verwenden.
Während der Wachstumsphase im Sommer darfst du deine Palme alle 2 Wochen düngen (z.B. mit einem Palmen- oder Grünpflanzendünger). Manche schwören auch auf Kaffeesatz.
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